Wetterstatistik

Rückblick auf das Wetter im April 2015 in München

Der April 2015 war in München bei weit überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer zu trocken und - trotz einer sehr "aprilfrischen" ersten Woche - insgesamt zu warm.

Kurzcharakteristik der Wetterlage:

Gleich zu Beginn des Monats strömte (nach Durchzug des Orkantiefs "Niklas") hochreichende Kaltluft polaren Ursprungs bei uns ein. Im Verlauf wurde diese Kaltluftzufuhr erst noch durch ein Hoch über den Britischen Inseln unterstützt, bevor sich ab 7. der Hochdruckschwerpunkt nach Mitteleuropa verlagerte (und die Kaltluftzufuhr abgeschnitten wurde). Ab dem 12. verlagerte sich das Hoch nun weiter nach Süden, blieb aber zunächst noch wetterbestimmend. Von Ausläufern eines Kaltluftausbruches, der zwischen 15. und 18. über Grönland in den Atlantik erfolgte, wurden wir nur kurz gestreift. Zwischen 19. und 24. erstreckte sich ein (neues) Hoch von den Britischen Inseln zum Schwarzen Meer. Dieses Hoch wurde jedoch von einem "Kaltlufttropfen" (im Uhrzeigersinn) umkreist, was in München am Abend des 22. zu einem plötzlichen Aufkommen von großen Quellwolken und am 23. zu einem kurzzeitigen Einbruch bei den Temperaturen (nicht aber zu nennenswertem Niederschlag!) führte. Vom 26. bis zum Monatsende dominierte dann von tiefem Luftdruck geprägtes Wetter.

Temperaturverhältnisse:

Das Monatsmittel der Temperatur lag in München bei +11,1 Grad C, damit war der Monat um ein Grad zu warm. Sehr unterkühlt zeigte sich mit +6,7 Grad C die erste Dekade, deutlich zu warm war mit +13,8 Grad C die Mitteldekade und die Schlußdekade wies durchschnittlich +12,8 Grad C auf.

Das absolute Temperaturmaximum des Monats wurde mit +24 Grad C am 15. erreicht. Zu einem April-Sommertag reichte es somit heuer nicht. Immerhin kamen im Laufe des Monats acht Warme Tage (10., 15., 16., 21., 22., 25., 26. und 27.) zusammen, weitere sechs Tage verfehlten mit einer Tageshöchsttemperatur von +19 Grad C die "+20 Grad C-Marke" nur knapp. Mit einer Tagesmitteltemperatur von jeweils +18 Grad C wurden der 15. und 16. zu den wärmsten Tagen des Monats. In der mildesten Nacht (vom 12. zum 13.) sank die Temperatur nur bis auf +13 Grad C ab. Das höchste Tagestemperaturminimum trat mit jeweils +11 Grad C am 16. und 26. auf.

An jeweils fünf Tagen des Monats gab es (hohe) Tiefsttemperaturen von +10 Grad C und mehr (11., 12., 16., 26. und 27.), bzw. (niedrige) Höchsttemperaturen unter +10 Grad C (am 1., 2., 4., 5. und 6.), wobei das Osterfest (3. mit 6.), wie öfters in den letzten Jahren, mal wieder Kälte und Schnee mit sich brachte (während es zu Weihnachten 2014 zumindest am 24.12. noch sonnig und mild war).

Das absolute Temperaturminimum des Monats wurde mit -2 Grad C am 7. gemessen. Einen weiteren Frosttag gab es am 6. mit einer Tiefsttemperatur von -1 Grad C. Hinzu kamen noch drei Tage (1., 3. und 5.) an denen die Temperatur genau auf 0 Grad C absank. Kältester Tag des Monats war der 6. mit einer Tagesmitteltemperatur von +3 Grad C (nur unwesentlich weniger kalt waren auch der 1., 2., 4. und 5.). Die niedrigste Tageshöchsttemperatur steht mit +6 Grad am 5. in den Büchern.

Sonnenschein:

Anstelle der normalen 152 bekamen wir insgesamt weit überdurchschnittliche 240 Stunden Sonne. Gleich an 13 Tagen (am 3., vom 7. mit 10., am 15., vom 19. mit 22., sowie am 24., 27. und 29.) schien die Sonne jeweils mindestens zehn Stunden, wobei es am 19., 20. und 21. das Maximum mit täglichen 13,5 Sonnenstunden gab. Nur wenige Minuten Sonne hatten der 4. und der 28., gänzlich ohne Sonne blieb kein einziger Tag des Monats.

Bewölkung:

Der durchschnittliche Bewölkungsgrad lag mit 3,8 Achteln weit unter dem Normalwert von 5,2 Achteln. Dabei war die (wenige) Bewölkung über den Monat recht gleichmäßig verteilt (Dekadenwerte: 4,0 - 3,7 - 3,7 Achtel). Vorherrschend trüb waren nur vier Tage (4., 6., 17. und 30.), durchweg heiter hingegen gleich sieben Tage (8., 9., 15., 19., 20., 21. und 24.). Völlig wolkenlos oder gänzlich bedeckt zeigte sich kein einziger Tag.

Niederschläge:

Niederschläge fielen statt an 16 nur an elf Tagen (am 1., 2., 4., 5., 6., 17., 23., 25., 26., 28. und 30.), hierbei summierten sich im Laufe des Monats 58 mm (normal wären 77) auf. Gleich am 1. gab es (auf der Rückseite des Orkantiefs "Niklas") gegen 1.40 Uhr einen Hagelschauer, ab 4 Uhr morgens mehrere Graupel-Schnee-Schauer und im Tagesverlauf weitere Schneeschauer. Am 2. fiel abwechselnd Regen, Graupel und Schnee. Schneeschauer traten auch am 5. und 6. auf. Alle anderen Niederschlagstage brachten ausschließlich Regen, wobei in dieser Form auch das jeweilige Tagesmaximum von 15 mm am 17. und 28. herabkam. Die längste Trockenphase des Monats trat zwischen 7. und 16. auf und dauerte somit zehn Tage. Vom 18. bis 22. schlossen sich dann noch weitere fünf trockene Tage an.

Schneelage:

Gleich am 1. gab es in München einen Tag mit einer Schneedecke, welche am frühen Morgen - von Stadtteil zu Stadtteil unterschiedlich - eine Höhe zwischen einem und drei cm erreichte.

Gewittertätigkeit:

An vier Tagen des Monats gab es in München Blitz und Donner. Gleich am 1. krachte es zweimal (gegen 1.40 Uhr und dann nochmals gegen 4.30 Uhr), am 6. gewitterte es vor allem im Norden der Stadt und am 17. trat gegen 15 Uhr ein weiteres (kurzes) Gewitter auf. Das Gewitter am 23. gegen 20.30 Uhr blieb auf den Westen Münchens beschränkt und von dem kräftigen Gewitterschauer, der am 27. gegen 23 Uhr über den Flughafen München im Erdinger Moos hinwegzog, bekam man in der Stadt überhaupt nichts mit.

Luftdruck: Beim Luftdruck wurden die höchsten Werte bevorzugt in der ersten Monatshälfte, die tiefsten Werte zum Ende des Monats gemessen. Am 13. waren es 1030 HPa, am 12. und 14. jeweils 1031 HPa, am 8. 1035 HPa und am 7. wurde mit 1038 HPa der Monatshöchstwert erreicht. Der niedrigste Einzelwert war am 27. mit 996 HPa fällig. Auch am 28. mit 999 HPa, am 26. mit 1005 HPa und am 25. mit 1010 HPa gab es niedrige Luftdruckwerte. Der stärkste Anstieg erfolgte am 28. von 999 auf 1023 HPa. Auch vom 5. zum 6. war ein starkes Steigen von 1016 auf 1034 HPa zu verzeichnen, während vom 9. zum 10. (von 1032 auf 1018 HPa) und vom 26. zum 27. (von 1013 auf 996 HPa) der Luftdruck jeweils stark fiel.

Auffällig ist, daß nun in bereits fünf Monaten hintereinander extrem hohe Luftdruckwerte auftraten (1038 HPa am 31.12.2014 - 1040 HPa am 01.01.2015 - 1043 HPa am 18.02.2015 - 1039 HPa am 06.03.2015 und nun 1038 HPa am 07.04.2015).

Luftfeuchte:

Die relative Luftfeuchte hatte ihre höchsten Einzelwerte mit 95% am 17. sowie mit 96% am 28., jeweils im Regen. Nur noch an fünf weiteren Tagen (4., 7., 24., 25. und 26.) traten Höchstwerte zwischen 90 und 93% auf, ganztags auf hohen Niveau blieben die Werte der relativen Luftfeuchtigkeit in diesem Monat überhaupt nicht! Sehr häufig hingegen zeigten sich niedrige Werte: 28% waren es am 11., 26% am 22. und 24., 25% am 21., 22% am 10., 20% am 16. (bei einem Tagesmaximum von nur 42%) und am 15. wurde mit 17% das absolute Monatsminimum erreicht. Hinzu kamen weitere sechs Tage mit Tiefstwerten zwischen 30 und 34%.

Wind:

Der Wind frischte an zwölf Tagen (1., 2., 6., 11., 13., 14., 17., 19., 22., 28., 29., 30.) stärker auf, und erreichte hierbei an zwei Tagen (am 1. und 2.) mit Spitzenböen bis neun Beaufort Sturmstärke. Vom 1. bis 3. gab es Westwind, am 4. drehte der Wind im Tagesverlauf von West auf Nord bis Nordost. Dies war auch vom 5. bis 7. die bestimmende Windrichtung. Vom 8. bis zum 10. kam der Wind aus uneinheitlichen Richtungen, vom 11. bis 17. dann durchgängig aus Süd bis West. Am 18. hatten wir Wind aus Nordost, am 19. aus Ost und am 20. eine Winddrehung von Ost auf Nordwest. Aus West bis Nord kam der Wind dann auch vom 21. mit 23., gefolgt von umlaufendem Wind am 24.; ab 25. schwankte die Windrichtung schließlich beständig zwischen Süd und Nordwest (am 29. kurz unterbrochen von östlichem Wind).

Sonstige Beobachtungen:

Deutlichere, stets auf die frühen Morgenstunden beschränkte, Inversionssituationen traten an vier Tagen (9., 10., 22. und 27.) auf. Ein schwacher Sonnen-Halo war am 16. gegen 13 Uhr zu beobachten. Schwache Sonnen-Halos konnten auch am Nachmittag des 29. mehrfach beobachtet werden. "Fehlanzeige" gibt es in diesem Monat hinsichtlich Nebel, Dunst und Föhn.

Gez. ©Peter Müller, 15.05.2015

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