Wetterstatistik

Rückblick auf das Wetter im Februar 2011 in München

Der Februar 2011 war in München häufig hochdruckgeprägt und dabei bei leicht überdurchschnittlicher Sonnenscheindauer extrem trocken, windschwach und zu warm.

Mit +2,9 Grad C errechnet sich eine knapp eineinhalb Grad über der statistischen Norm liegende Monatsmitteltemperatur. Obwohl der kälteste Tag des Monats (gleich der 1. mit einer Tagesmitteltemperatur von -6 Grad C bei einem Minimum von -7 Grad C und der tiefsten Tageshöchsttemperatur des Monats von nur -5 Grad C) in diesen Zeitraum fiel, war die erste Dekade auch die wärmste mit einem Mittel von +4,2 Grad C (die Mitteldekade brachte es auf +3,4 Grad C, die Schlußdekade nur auf +0,7 Grad C).

Der niedrigste Einzelwert der Temperatur wurde am 23. mit -8 Grad C gemessen. An insgesamt sechs Tagen (1. bis 3. und 22. bis 24.) gab es Temperaturen von -5 Grad C und darunter.

Deutlich unterrepräsentiert waren in diesem Monat die winterlich kalten Tage: Es kamen nämlich insgesamt nur 11 Frosttage zustande, dazu weitere vier Tage, an denen die Temperatur genau bis auf 0 Grad C absank. Eistage gab es nur drei (am 1., 2. und 22.). An weiteren zwei Tagen wurde als Tagesmaximum (nur) der Gefrierpunkt erreicht.

Andererseits gab es an sieben Tagen Temperaturmaxima von +10 Grad C und mehr (alle in der Zeit vom 5. bis zum 12. mit Ausnahme des 9.), wobei am 12. der Tageshöchstwert von +11 Grad C schon am frühen Morgen erreicht wurde, bevor dann Abkühlung einsetzte.

Extrem warm war es in München mit den Temperaturspitzen des Monats am 6. mit +17 Grad C und am 7. mit +16 Grad C. Ursächlich hierfür war ausnahmsweise nicht der Föhn (der spielte den ganzen Monat nur eine sehr untergeordnete Rolle), sondern ein Absinken der Inversion bis zum Erdboden (begünstigt durch atmosphärische Unruhe, welche von Sturmfeldern über dem nördlichen Deutschland erzeugt wurde).

Die beiden wärmsten Tage des Monats waren der 6. und der 11., welche jeweils ein Tagestemperaturmittel von +10 Grad C hatten.

Die größten Tages-Temperaturamplituden wiesen der 6. (Minimum +2 Grad C, Maximum +17 Grad C), der 10. (-3 bzw. +12 Grad C) und der 24. (-7 bzw. +7 Grad C) auf.

Nachdem der zu milde Januar 2011 den Kälteüberschuß des Dezembers 2010 egalisieren konnte und der Februar 2011 zu warm ausfiel, war der Winter 2010/2011 in München letztendlich insgesamt sogar etwas zu warm (sehr im Gegensatz vor allem zu Nord- und Ostdeutschland, wo der Februar, wie auch der ganze Winter gleichermaßen zu kalt waren)!

Sonnenstunden hatte München in diesem Monat 94 (und somit ein paar mehr, als die normalen 87). Volle 10 Stunden Sonne gab es am 23. und 26., andererseits blieben acht Tage (1., 2., 12., 15., 16., 18., 19., 20.) völlig ohne Sonne. Drei Tage verdienten sich das Attribut "durchweg heiter" (6., 7. und 23.), wobei der 7. völlig wolkenlos blieb. In der Summe müssen allerdings auch 14 Tage (1., 2., 11. bis 13., 15. bis 22. sowie der 27.) als vorherrschend trüb bezeichnet werden, was alles in allem zu einem nahezu normalen durchschnittlichen Bewölkungsgrad von 5,5 (statt 5,4) Achtel der Himmelsfläche führt. Ausgesprochen unfreundlich war die Mitteldekade mit 7,1 Achtel. Die erste Dekade hatte 4,3 Achtel, die Schlußdekade 4,8 Achtel.

Nebel gab es gleich an elf Tagen (1., 2., 9., 10., vom 13. bis 18. gleich an sechs Tagen hintereinander, sowie am 28.). Am 23. trat starker Dunst auf. Ebenfalls an elf Tagen kamen Inversionslagen zustande, am 1. und vom 14. bis 16. hielt diese unangenehme Wettersituation zu allem Überfluß auch noch ganztags an.

Nahe an den Minusrekord reichte die Monats-Niederschlagssumme heran: Mit nur 12 mm (anstelle der "normgerechten" 50) war dieser Monat in München extrem trocken, wobei nicht mehr allzuviel Spielraum verblieb zum bisherigen Absolutminimum von 7 mm aus dem Jahr 1959. Der wenige Niederschlag verteilte sich auch noch auf elf Tage, wobei siebenmal (am 11., 12., 13., 18., 19., 26. und 27.) nur Regen und viermal (am 3., 20., 21. und 22.) Schnee fiel. Am 3. mischten sich auch Eiskörner unter den (unergiebigen) Schneefall. Die größte Tagesniederschlagsmenge brachte der 20. mit 3 mm in Form von Schnee. Gewitter gab es keines.

Eine geschlossene Schneedecke gab es vom 1. bis zum 3. und vom 20. bis zum 23.; am 4. und 5., sowie am 24. und 25. lagen Schneereste. Die maximale Schneehöhe (und das waren "Überbleibsel" vom Januar, sozusagen "Schnee von gestern") wurde am 1. und 2. mit jeweils 5 cm gemessen.

Der Luftdruck hatte seine Tiefstwerte mit 1003 HPa am 15., sowie dem Monatsminimum von jeweils 1000 HPa am 16. und 17.; wesentlich häufiger traten hohe Werte auf, so am 23. und 24. mit jeweils 1029 HPa, am 1. und 25. mit 1031 HPa, am 4. mit 1032 HPa, am 3. mit 1033 HPa, sowie am 2. mit dem Monatsspitzenwert von 1035 HPa.

Anzumerken an dieser Stelle ist noch ein ebenso kräftiges, wie umfangreiches Festlandshoch, welches in der zweiten Monatshälfte entstand und am 24. in seinem Kernbereich über NW-Rußland Werte von 1055 HPa erreichte! In Grundzügen lag eine ähnliche Hochdrucksituation vor, wie Anfang August 2010, nur griff das Winterhoch etwas weiter westwärts aus und brachte natürlich jahreszeitbedingt auch völlig anderes Wetter.

Bei der relativen Luftfeuchte taten sich große Gegensätze auf: Einerseits wurden gleich an vier Tagen (am 10., 13., 15. und 28. jeweils in den frühen Morgenstunden) die vollen 100% erreicht, andererseits wurden auch mehrfach extrem niedrige Werte gemessen: 38% am Vormittag des 8., 30% am Mittag des 26., 28% am Mittag des 25., 25% am späten Nachmittag des 24. 24% am frühen Nachmittag des 6., sowie dem absoluten Monatsminimum von nur noch 17% am 7. (die Zugspitze meldete für die beiden letztgenannten Tage sogar nur Feuchteminima von 9, bzw. 11%).

Der Wind frischte an nur vier Tagen (am 4., 5., 8. und 11.) stärker auf und erreichte ein einziges Mal (am 5.) Sturmstärke (Böen bis Windstärke acht). Somit war nicht nur der Februar 2011, sondern der ganze Winter 2010/2011 "windtechnisch" sehr unspektakulär, sprich: ruhig. Vom 1. bis 11. kam der Wind fast ausschließlich aus westlichen Richtungen, vom 12. bis zum Monatsende häufig aus Ost-, seltener aus Nordrichtungen.

In Richtung Monatsmitte bildete sich quer über Deutschland eine scharfe Luftmassengrenze, die extrem kalte Luft im Nordosten von frühlingshaft milder Luft im Südwesten trennte. Während in Nord- und Ostdeutschland Dauerfrost herrschte, gab es vor allem in Baden-Württemberg und dem Rheinland frostfreies Wetter mit Tagestemperaturen über +10 Grad C. Erst ab dem 20. drang die Kaltluft - stark abgeschwächt - süd- und westwärts vor. Spanien und Portugal konnten zur Monatsmitte schon Temperaturen über +20 Grad C genießen. Andererseits wurden aus Nordnorwegen, Lappland und Finnland extreme Kältegrade gemeldet, so beispielsweise am 17. aus dem Ort Kautokeino ein Tiefstwert von -42,7 Grad C. Nicht zur Ruhe kam zunächst der Nordosten Australiens (u.a. erneut die Region Queensland), der gleich zu Monatsbeginn von Zyklon "Yasi" mit Windspitzen bis zu 300 km/h und meterhohen Wellen erfaßt wurde. Wild zu ging es auch in weiten Teilen der USA: Diverse Schneestürme und Blizzards traten dort bevorzugt um den 2. und 21. herum auf, wobei durch Starkschneefälle, meterhohe Schneeverwehungen, Eisregen und Glatteis sowie Orkanböen das öffentliche Leben (insbesondere der Straßen- und Flugverkehr) teilweise völlig zum Erliegen kam.

Gez. ©Peter Müller, 04.03.2011

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