Wetterstatistik

Rückblick auf das Wetter im Januar 2014 in München

Der Januar 2014 war in München sehr windschwach, zu naß und hierbei erheblich zu warm.

Die Sonnenscheindauer zeigte sich im Ergebnis, trotz sehr ungleicher Verteilung, völlig normal.

Kurzcharakteristik der Wetterlage:

Während des ganzen Monats standen sich atlantische Tiefausläufer westlich von uns, sowie hoher Luftdruck über dem russischen Festland gegenüber. Hierbei konnte anfangs die milde Meeresluft (beispielsweise) bis nach Moskau vordringen, wo die Tage vom 6. mit 11. sogar gänzlich frostfrei blieben (bei Tageshöchstwerten bis +4 Grad C). Anschließend wurde das russische Kältehoch unter Westverlagerung immer kräftiger (vom 13. bis zum Monatsende hatte wiederum Moskau ausschließlich Eistage zu melden, wobei dort am 29. mit einer Tageshöchsttemperatur von -18 Grad C und am 30. mit einem Temperaturminimum von -26 Grad C die tiefsten Werte gemessen wurden), den Luftdruckspitzen bis zu 1055 HPa über dem Festland standen aber wiederholt Orkantiefs mit Kerndruckwerten bis zu 950 HPa, bevorzugt über den Britischen Inseln, gegenüber. Dies führte ab der Monatsmitte zu einer markanten Grenzwetterlage, wobei (unter anderem) Nord- und Ostdeutschland mit Frost und Schnee überzogen wurden. Süd- und Westdeutschland blieben hiervon jedoch so gut wie verschont.

Temperaturverhältnisse:

Die Münchner Monatsmitteltemperatur lag bei +3,8 Grad C, damit war der Monat (gemessen an den normalerweise zu erwartenden Verhältnissen) um dreieinhalb Grad zu warm. Die erste Dekade war hierbei mit einem Mittel von +6,6 Grad C schon absolut frühlingstauglich, die Mitteldekade hatte durchschnittlich +3,7 Grad C aufzuweisen, während die Schlußdekade es auf +1,4 Grad C brachte.

Wärmster Tag war der 7. mit einem Tagesmittel von +11 Grad C. Dieser Tag brachte mit exakt +16,5 Grad C nicht nur den höchsten Einzelwert der Temperatur mit sich, sondern auch einen neuen Wärmerekord für diesen Tag (bisher: +15,6 Grad C vom 07.01.1994). Die nachfolgende Nacht (vom 7. zum 8.) war die mildeste des Monats und brachte mit +6 Grad C am 8. auch die höchste Tagestiefsttemperatur für den Januar 2014 in München.

Insgesamt hatten gleich fünf Tage (3., 6., 7., 8. und 9.) Tageshöchsttemperaturen von +10 Grad C und mehr, wobei (neben dem superwarmen 7.) auch am 8. und 9. noch Tagestemperaturmaxima von +15 Grad C erreicht wurden. Nach dem 18. hingegen trat dann keine Tageshöchsttemperatur von mehr, als +6 Grad C mehr auf.

Anstelle der normalen 22 fielen lediglich neun Frosttage an, wobei vom 28. bis zum 31. vier hiervon hintereinander auftraten. Vier weitere Tage (11., 25., 26. und 27.) hatten genau 0 Grad C als Tagestemperaturminimum. Punktuell gab es am 30. einen Eistag (im Norden Münchens stieg das Thermometer nicht über -0,4 Grad C, während es im Südwesten Münchens bis +0,2 Grad C gab). In jedem Falle war dies die niedrigste Tageshöchsttemperatur des ganzen Monats. Kältester Tag des Monats war ebenfalls der 30. mit einer Tagesmitteltemperatur von -1 Grad C.

Das absolute Monatsminimum der Temperatur wurde gleich am 1. mit -5 Grad C in den ersten Stunden des neuen Jahres gemessen (bis zum frühen Nachmittag dieses Tages war dann ein rascher Temperaturanstieg auf +7 Grad C zu verzeichnen).

Sonnenschein:

Die Sonne erfüllte mit einer Monatssumme von 68 (anstatt 65) Stunden ihr Soll nahezu exakt. Sehr ungleich war allerdings die Verteilung des Sonnenscheins, denn bis einschließlich 15. konnten wir bereits 52 Sonnenstunden genießen, die zweite Monatshälfte brachte dann aber nur noch weitere 16 Stunden Sonnenschein. Völlig ohne Sonne blieben sieben Tage (2., 14., 17., 19. mit 21. und 24.), weitere vier (4., 5., 18. und 30.) hatten nur ganz wenige sonnige Minuten. Am 6. und 7. gab es diesbezüglich mit jeweils rund sieben Stunden Sonne die höchsten (Tages-)Werte dieses Monats.

Bewölkung:

Der durchschnittliche Bewölkungsgrad zeigte sich - analog zum Sonnenschein - mit 5,8 Achteln im Monatsmittel (statt 5,9 Achtel) völlig normal. Am freundlichsten war die erste Dekade mit 5,1 Achtel, die zweite und dritte Dekade wiesen jeweils 6,2 Achtel im Durchschnitt auf. Kein einziger Tag konnte als durchweg heiter klassifiziert werden, während 18 Tage (von denen vier, nämlich der 19., 20., 21. und 24. völlig bedeckt blieben) vorherrschend trüb ausfielen (vom 16. mit 21. und vom 23. mit 28. gab es hiervon gleich zweimal sechs davon hintereinander). Die restlichen 13 Tage waren von wechselnden Bewölkungsverhältnissen geprägt und hatten meist einen eher freundlichen Charakter.

Niederschläge:

An 17 (statt 16) Tagen gab es Niederschläge. An zwölf Tagen fiel ausschließlich Regen, an fünf Tagen (14., 21., 24., 26. und 27.) gab es Schnee und Regen durch- oder nacheinander. Tage, an denen nur Schnee fiel? - Fehlanzeige! Mit einer Niederschlagssumme von 67 mm (normal 52) war der Monat zu naß. Die größten Tagesniederschlagsmengen gab es am 14. mit 16 mm (erst Regen, dann Schnee) und am 21. mit 11 mm (erst Schnee, dann Regen). Die längste Trockenphase des Monats dauerte vier Tage und trat erst ganz zum Schluß (28. bis 31.) auf.

Schneelage:

Am 14. spätabends, sowie am 15. frühmorgens lag vorübergehend etwa ein cm Schneematsch, der rasch wieder abtaute. Am 21. lag frühmorgens da und dort etwas Schnee. Am 26. und 27. gab es zwei Tage mit einer Schneedecke, die jeweils bis zu 3 cm Höhe erreichte (und in beiden Fällen im Tagesverlauf jeweils wieder weitgehend abtaute). Vom 28. bis zum 30. waren da und dort noch vereinzelte Schneereste erkennbar.

Gewittertätigkeit:

Im Januar 2014 war in München kein Gewitter zu verzeichnen.

Luftdruck:

Der Luftdruck hatte seine höheren Werte in der ersten Monatshälfte und die niedrigeren nach der Monatsmitte. Bedingt durch die großräumige "Pattsituation" bezüglich der Druckgebilde blieben die Werte in München unauffällig. Die höchsten Werte wurden am 11. mit 1024 HPa, am 8. mit 1025 HPa, sowie der Monatsspitze von 1028 HPa am 12. gemessen. Die niedrigsten Werte gab es am 5., 28. und 29. mit jeweils 1002 HPa, am 19. und 20. mit je 1000 HPa, sowie dem absoluten Monatsminimum am 27. mit 999 HPa. Der stärkste Luftdruckanstieg erfolgte am 5. von 1002 auf 1018 HPa (nachdem am 4. ein nahezu adäquates Fallen von 1018 auf 1003 HPa zu verzeichnen war!), der deutlichste Luftdruckfall erfolgte vom 25. bis zum 27., von 1020 auf 999 HPa.

Luftfeuchte:

Die relative Luftfeuchte erreichte fünfmal volle 100% (am 1., sowie täglich vom 17. bis zum 20.), 99% waren es am 28.; am 18. und 19. lagen hierbei die diesbezüglichen Werte durchgängig nicht unter 95%. Die niedrigsten Einzelwerte wurden mit 53% am 2. und 8., mit 51% am 6., mit 50% am 4., mit 46% am 3., mit 41% am 7., sowie dem absoluten Monatsminimum von 31% am 9. gemessen (und lagen somit allesamt im ersten Monatsdrittel).

Wind:

Der Wind kam am 1., 18., 19., 29. und 30. aus Ost, am 12., 28. und 31. aus uneinheitlichen Richtungen, drehte am 13. von Südost auf Nord, um am 14. aus Nordwest zu kommen. Am 22. gab es Nordostwind. An allen anderen Tagen waren durchweg die Richtungen Süd, Südwest oder West dominierend. Es gab nur acht (3., 5., 9., 10., 23., 24., 26. und 27.) Starkwindtage. Ein flächendeckender Sturmtag trat nicht auf. Einzelne Stadtteile hatten in der Nacht zum 10. allerdings im Vorfeld einer Kaltfront durchaus ein paar stürmische Böen bis acht Beaufort.

Sonstige Beobachtungen:

Am 3. und 6. herrschte in München leichter, am 7. starker Föhn. Am 4. reichte der Föhn nicht bis München, bis Mittag konnte man allerdings eine prächtige Alpensicht genießen (wie auch am Nachmittag des 1., am 2., 8. und 16.). Von der "besten" Föhnlage des Monats, als am 19. Garmisch +16 Grad C, der Hohenpeißenberg +11 Grad C, Salzburg einen Temperaturanstieg von 0 auf +16 Grad C und die Zugspitze Süd-Orkan mit Windspitzen bis 130 km/h meldeten, bekam München leider absolut nichts (Temperaturen hier bei +1 bis +3 Grad C, Dauernebel, Inversion und nahezu Windstille) ab. Bereits am 18. hielt die Inversionslage den ganzen Tag über an, in weiteren 13 Fällen traten Inversionssituationen auf, die nicht den ganzen Tag über anhalten konnten.

An sechs Tagen (am 1., vom 17. mit 20. täglich, sowie am 28.) gab es Nebel, der in der Neujahrsnacht sehr dicht war und gefror, bzw. auseiste. Am 30. war Hochnebel zu verzeichnen. Der 31. brachte (trotz nachmittäglichen Sonnenscheins) starken Dunst.

Das Wetter "anderswo" im Januar 2014:

Am 3. überquerte eine mit Sturm einhergehende Gewitterfront Nordrhein-Westfalen, wobei in Essen eine Kirche durch Blitzeinschlag erheblich beschädigt wurde. Am 6. und 7. gab es über den USA und Kanada einen massiven Kälteeinbruch. Während Kanada am 6. Tiefstwerte bis -38 Grad C meldete, stürzte in New York vom 6. zum 7. die Temperatur von +13 Grad C auf -15 Grad C ab. Einige Teile Australiens hatten zur Monatsmitte Extremhitze, Melbourne meldete zwischen 14. und 17. Höchsttemperaturen von +40 bis +44 Grad C (und später, am 25., einen Temperatursturz auf +17 Grad C, gefolgt von einem erneuten Anstieg auf +35 Grad C am 28.!). Kalifornien, auf das Wasser der Schneeschmelze angewiesen, beklagt ein, nun schon monatelanges, Ausbleiben der ansonsten üblichen Winterniederschläge (einhergehend mit einem Tiefststand der Wasserreservoire in den Flüssen). Die dortige Sierra Nevada ("verschneiter Gebirgszug") ist im Winter in der Regel tief verschneit, aber in diesem Januar lag dort kaum Schnee. Eine weitere Kältewelle über den USA stieß weit südwärts vor, sodaß selbst Teile Floridas (leichten) Frost und Schneefall erlebten. Am 31. schließlich meldete Dellach an der Drau (Kärnten) eine Tagesneuschneemenge von über einem Meter. Es war dort das stärkste Schneefallereignis seit 1917.

Gez. ©Peter Müller, 04.02.2014

Zurück zur Übersicht